Interdisziplinäre Ingenieurwissenschaften

Was sind interdisziplinäre Ingenieurwissenschaften?

Interdisziplinäre Ingenieurwissenschaften auch Kybernetik ist die Schnittstelle zwischen Mathematik, Ingenieur- und Naturwissenschaften. Sie beschäftigt sich mit Kommunikations- und Regelungsvorgängen in dynamischen Systemen. Das können technische Systeme sein, aber auch lebende Organismen oder gesellschaftliche Organisationen. Die Aufgabe der technischen Kybernetik ist es, komplexe technische Systeme zu analysieren sowie Methoden zu entwickeln und anzuwenden, um Reaktionen und Abläufe vorhersagen zu können und sie gezielt zu beeinflussen.
Dabei besteht im Rahmen des Studiums auch viel Gelegenheit, in die nichttechnischen Bereiche der Kybernetik zu blicken, denn gesellschaftliche und biologische Systeme folgen denselben Prinzipien der Informationsaufnahme, -verarbeitung und -weitergabe wie technische Systeme.<br />
Im Bild ist ein Hexapod zur Präzisionsbearbeitung von Werkstücken zu sehen. Werkzeugmaschinen und Industrieroboter stellen ein interessantes und anspruchsvolles Anwendungsgebiet der Kybernetik dar, da hier gleichzeitig hohe Positionierungsgenauigkeit und hohe Geschwindigkeiten verlangt werden.

Einsatzgebiete


Da die erlernten Methoden zur Analyse und zum Entwurf dynamischer Systeme nicht fachspezifisch sind, kann ein Kybernetiker in den verschiedensten Fachgebieten arbeiten. Potentielle Arbeitgeber sind z.B. in den Bereichen des Automobilbaus, der Chemischen Industrie, der Entwicklung elektrischer Anlagen und Antriebe, der Luft- und Raumfahrttechnik, der Medizintechnik, der Produktionstechnik oder der Softwareentwicklung zu finden. Es gibt aber auch Kybernetiker, die Manager, Berater oder Patentanwalt geworden sind.

Studium


Im Grundstudium sollen breite Grundlagen in Mathematik und in ingenieurswissenschaftlichen Fächern (Mechanik, Elektrotechnik, Informatik, Thermodynamik) vermittelt werden, um dem Absolventen die Anwendung seines Wissens in verschiedenen Bereichen zu ermöglichen. Im Hautstudium wird dann der Schwerpunkt auf die mathematische Beschreibung (sog. Modellierung, z.B. durch Differentialgleichungen), die Analyse (z.B. numerische Simulation) und den Entwurf (z.B. Regelung) von dynamischen Systemen gesetzt. Im Anwendungsfach wendet man die erlernten Hilfsmittel beispielhaft auf einen Bereich des Ingenieurswesens an. Das Studium verlangt eine gewisse Affinität zur Mathematik, wobei der Schwerpunkt auf der Anwendung mathematischer Methoden zur Lösung ingenieurwissenschaftlicher Probleme liegt. Neben den Vorlesungen beinhaltet das Studium Laborpraktika und Projektierungskurse, in denen das Erlernte praktisch angewandt wird. Außerdem ist ein Industriepraktikum vorgesehen.

Studiengang Abschluss Universität
Patentingenieurwesen M.Sc. Technische Universität Berlin
Physikalische Ingenieurwissenschaft B.Sc. Technische Universität Berlin
Physikalische Ingenieurwissenschaft M.Sc. Technische Universität Berlin
Human Factors M.Sc. Technische Universität Berlin
Technomathematik B.Sc. Technische Universität Berlin
Technomathematik M.Sc. Technische Universität Berlin
TechnoPhysik B.Sc. Technische Universität Kaiserslautern
Electrical and Electronic Engineering B.Sc. Universität Duisburg-Essen
Technomathematik B.Sc. Universität Paderborn
Technomathematik M.Sc. Universität Paderborn
Technische Kybernetik B.Sc. Universität Stuttgart
Technische Kybernetik M.Sc. Universität Stuttgart